ZIA veröffentlicht Frühjahrsgutachten 2017: Stopp der steigenden Immobilienpreise in deutschen Großstädten?
Seit Jahren schon boomen die Immobilienmarktpreise in deutschen Großstädten wie Berlin, München oder Hamburg. Damit könnte nun Schluss sein: Das diesjährige Gutachten des Zentralen Immobilienausschusses gibt bekannt, dass in einigen Metropolen die Preise kurzfristig um ein Drittel einknicken könnten: „In Berlin ist sicherlich, in München wahrscheinlich und in Hamburg und Frankfurt möglicherweise mit einem Trendbruch bei den Kaufpreisen zu rechnen“, so Harald Simons, Mitglied des Vorstands des renommierten Forschungsinstituts
Empirica und Vorstandsmitglied bei Immobilienweiser.
Die Studie bestätigt den rasanten Preisanstieg der Immobilienpreise in den letzten 5 Jahren: Gegenüber dem Zeitraum des Vorjahres sind die Mieten für Wohnungen 2016 um 2,6% gestiegen. Im Vorjahr gab es sogar einen höheren Anstieg (3,4%). Doch nicht nur die Mieten, sondern auch die Preise für Eigentumswohnungen sind in die Höhe geschossen. Mit +8,4% beschleunigte sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (+7,7%).
Durch die große Schere zwischen Miet- und Kaufpreis wächst allgemein die Sorge einer Immobilienblase. Diese kennzeichnet sich vor allem durch stark steigende Preise in Folge von Spekulationen und einer sich daraus resultierender Überbewertung. Bundesweit ist die Kaufpreisübertreibung aber zu den Mieten mit ca 16% noch recht gering, so dass sie sich zum Beispiel mit einem niedrigen Zinssatz oder einem so genannten Nachholeffekt erklären lässt.
In den Metropolen sähe es anders aus: In Düsseldorf liegt die Preisübertreibung zwischen 36%, gut 40% in Frankfurt und Hamburg, um die 50% in Köln, Berlin und Stuttgart und 75% in München.
Besonders in Berlin und München stünden die Kaufpreise in keiner sinnvollen Relation mehr zu den Rahmenbedingungen. Anzeichen für eine weitere Steigerung der Preise bleibt nach Prognosen der ZIA aus: In Berlin und München und eventuell auch Hamburg ist erst einmal nicht mit konstant steigenden Neuvertragsmieten zu rechnen. Erwähnte Gründe hierfür seien die nachlassende Zuwanderung sowie ein steigendes Angebot. Das starke Wachstum unserer Hauptstadt zum Beispiel gehe hauptsächlich auf den Zuzug von Migranten aus Krisenstaaten und Flüchtlingen zurück.
Eins ist sicher: Die hohe Wohnraumnachfrage in beliebten Großstädten erfordert weiterhin viel Geduld und verantwortliches Management.
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